Ich bin keine Gefahr!
Ich bin aktive Sportschützin – mit Leib und Seele.
Ja, ich habe Waffen, legal erworben und stets sicher aufbewahrt.
Diese Waffen sind meine Sportgeräte, wie der Tennisschläger beim Tennis, das Rennrad, das Motorrad oder das Auto im Rennsport, der Ball beim Fußball oder Handball. Ohne diese Sportgeräte geht es nicht.
Um diese, auf ganz legale Weise, zu bekommen, habe ich – wie alle anderen Sportschützen ebenfalls – sämtliche gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Ich war vor der Antragstellung bereits 12 Monate in einem Schützenverein Mitglied, habe dort regelmäßig trainiert, um mein Bedürfnis nachzuweisen und zu begründen. Ich habe einen Waffensachkundelehrgang absolviert. Mein Landesverband hat die Angaben geprüft und bestätigt. Daraufhin wurde ich durch meine zuständige Waffenbehörde überprüft – ob ich strafrechtlich auffällig, verfolgt oder verurteilt wurde, ob etwas gegen meine persönliche Zuverlässigkeit oder persönliche Eignung spricht.
Ich musste die Rechnung und Fotos vom Waffentresor einreichen, um die sichere Aufbewahrung nachzuweisen. All das habe ich selbstverständlich gemacht, denn jeder der seinen Sport ambitioniert betreibt, der weiß das es mit dem eigenen, auf sich persönlich abgestimmten Sportgerät am besten funktioniert.
Meine Waffen sind entweder im verschließbaren Waffenkoffer, getrennt von der Munition und nicht einsatzbereit – auf dem Weg zum Training oder Wettkampf – oder in meinem Tresor, für den ich allein nur einen Schlüssel habe und kein anderer weiß, wo dieser ist.
Um das alles zu erreichen, habe ich viel Zeit und Geld investiert. In regelmäßigen Abständen prüft die Waffenbehörde, ob ich weiterhin zuverlässig, geeignet und strafrechtlich unauffällig bin. Ebenfalls wird vor Ort die Aufbewahrung der Waffen und Munition kontrolliert.
Ich trainiere 3–4-mal pro Woche und nehme an ca. 30 Wettkämpfen pro Jahr teil.
Meine Waffen (Schorschi und Woody) sind meine Trainingsgeräte, Trainingspartner, ohne die es nicht geht.
Ich finde es gut und richtig das es ein Waffengesetz gibt, gar keine Frage. Durch dieses Gesetz soll die Bevölkerung geschützt werden, bin ich absolut dafür. Ich verstehe nur nicht, was mit einer permanenten Verschärfung erreicht werden soll, wenn noch nicht mal das bestehende richtig und konsequent vollzogen wird.
Wie soll eine Verschärfung den illegalen Erwerb und Einsatz von Waffen verhindern? Ich konnte bislang nichts finden das mir diese Frage beantwortet. Dafür sehe wieder einmal mehr Unsinnigkeiten (Messerverbote, Klingenlängen, Willkür und Generalverdacht), Drangsalieren von gesetzestreuen legalen Waffenbesitzern, politische Selbstdarstellung auf Stimmenfang. Meiner Meinung nach liegt das Grundproblem ganz woanders, die Schweizer haben das bereits erkannt.
Ich wünschte mir, dass Politiker einfach mal Interesse zeigen würden, mit legalen Waffenbesitzern zu sprechen, sie bei ihrem Sport zu beobachten, sie kennen zu lernen, anstatt nur über sie zu richten.
Mit sportlichen Grüßen und Gut Schuss
Michaela Gröff
Michaela Gröff ist ordentliches Mitglied von pro legal e.V. und hat uns Ihren Artikel als Text zur Verfügung gestellt. Wir sind in unserer ehrenamtlichen Arbeit auf aktive Mitglieder, wie Michaela, angewiesen.
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